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Erziehung einer Katze

Erziehung von Katzen - Katze klaut ein Stück Fleisch

Katzenerziehung ist nicht unmöglich. Durch positive und negative Erfahrungen lernen Katzen.

Gerade die Eigenschaften, die Katzenliebhaber an ihren Stubentigern lieben, scheinen der Erziehung von Katzen im Weg zu stehen. Katzen sind unabhängig, selbstständig, Einzelgänger und haben ihren eigenen Willen, was der Mensch akzeptieren muss. Einige natürliche Eigenschaften können sie sich nicht abgewöhnen. Katzen sind aber fähig zu lernen und sich neuen Bedingungen anzupassen und das kann man sich bei der Erziehung seiner Katze zu Nutze machen. Da Katzen Gewohnheitstiere sind, muss der Besitzer seine Regeln und Erziehungsmethoden vom ersten Tag an durchsetzen. Genauso ist es nur sinnvoll, eine Katze zu bestrafen, wenn sie auf frischer Tat ertappt wird. Nachträgliche Bestrafungen verknüpft sie nicht mit ihrer Handlung und das kann zu Schwierigkeiten zwischen Tier und Mensch führen.

Erziehung von Katzen durch Bestrafung und Belohnung

Die Beziehung zwischen Mensch und Katze gründet auf Vertrauen. Bestrafungen wie Schlagen, Anschreien oder Einsperren führen garantiert zum Vertrauensbruch.
Häufig angewandte Methoden sind der sanfte Spritzer mit der Wasserpistole oder der leichte Klaps mit der Zeitung. Meist genügt jedoch ein deutliches, strenges Kommando wie “Nein!”. Dabei ist wichtig, von Anfang an das gleiche Kommando mit möglichst gleicher Betonung zu benutzen, denn das Wort verstehen Katzen nicht, aber den Tonfall. Sie sind sehr sensibel und erkennen Stimmungsschwankungen sofort, besonders wenn sie ihren Besitzer kennen. Am einfachsten lernen Katzen durch positive und negative Erfahrungen. Wenn ihnen durch ihre Handlung etwas Unangenehmes zustößt, werden sie diese in Zukunft vermeiden. Die Katze sollte daher nicht bemerken, dass die Bestrafung vom Menschen ausgeht, da sie diese dann mit ihm und nicht mit ihrer Tat verbinden. Besser erinnern sie sich aber an positive Ereignisse, das heißt Loben und Belohnen mit Streicheleinheiten oder Leckerchen sind äußerst effektiv. Positive Verstärkung führt bei der Katzenerziehung eher zu Erfolgen als Bestrafung.

Mein Bett, dein Bett

Viele Katzenbesitzer definieren sogenannte “Tabuzonen”. Dazu gehören meist der Esstisch, die Arbeitsflächen in der Küche oder das Bett. Ein Grund ist Hygiene, aber es geht auch darum, die Katze vor Gefahren wie Putzmittel oder heißen Herdplatten zu schützen. Will Ihr Stubentiger z.B. auf den Küchentisch springen und Sie bemerken den Vorgang, schimpfen Sie mit einem “Nein!”. Hört er, loben und belohnen Sie ihn. Bleibt er oben, nehmen Sie ihn, wiederholen das “Nein!” und legen ihn an einen anderen Ort. Dort angekommen, Loben und Streicheln nicht vergessen. Dies ist vergleichbar mit Revieraufteilung, denn Sie machen Ihr “Revier” deutlich. Manchmal sollten Versuchungen gar nicht erst entstehen, also verschließen Sie Schränke oder Räume. Trotzdem ist Vorsicht geboten, denn Katzen sind neugierig, finden Verbotenes attraktiv und schlüpfen bei Gelegenheit heimlich hinein.

Krallen wetzen, aber nicht am Sofa

Einige Triebe sind der Katze nicht abzugewöhnen, wie beispielsweise Jagen, Klettern oder Schärfen der Krallen. Damit nicht das Sofa, das Regal oder der Tisch leiden müssen, ist ein Kratzbaum eine sinnvolle Investition. Um die Katze an den Baum zu gewöhnen, zeigen Sie ihr, wie er funktioniert. Halten Sie sie aufrecht mit den Vorderpfoten leicht an den Stamm gedrückt. Meist fahren die Krallen automatisch aus und dann streifen Sie diese sanft auf und ab. Nach der Übung und wenn die Katze den Kratzbaum eigenständig benutzt, loben oder belohnen Sie sie mit Streicheleinheiten. Wenn die Katze den Baum nicht annimmt, steht dieser vielleicht an einer falschen Stelle, sie fühlt sich dort gestört oder er gefällt ihr nicht. Ihre Meinung lässt sich nicht ändern, also probieren Sie es einen neuen Baum oder einen anderen Standort.

Unsauberkeit

Um Ihren Schützling ans Katzenklo zu gewöhnen, setzen Sie ihn regelmäßig – nach dem Fressen, Spielen oder Schlafen – hinein und schaben Sie mit dem Finger das Streu auf, um ihn anzuregen. Hat es geklappt, loben und streicheln Sie ihn. Katzen aus seriöser Tierzucht sind jedoch für gewöhnlich stubenrein.
Manchmal werden Katzen aus verschiedenen Gründen unsauber. Reviermarkierung kann durch Kastration beendet werden. Unsauberkeit deutet auch auf Krankheiten hin, daher ist ein Tierarztbesuch obligatorisch. Schwerer zu erkennen sind psychische Gründe, z.B. Angst vor neuen Mitbewohnern. Unsauberkeit kann weiterhin ein “Protest” sein, mit dem die Katze auf Probleme hinweist. Vielleicht fühlt sie sich vernachlässigt und will Aufmerksamkeit erregen. Katzen reagieren zudem sensibel auf Veränderungen. Ist beim Klo ein neuer Geruch oder Lärm entstanden? Ist der Kasten oder das Streu anders? Finden Sie den Grund möglichst schnell, denn wenn die Katze wenige Male einen anderen Ort benutzt, hat sie sich an diesen gewöhnt. Dann müssen Sie sie umgewöhnen oder den neuen Ort zum Katzenklo machen. Seien Sie zudem nicht überempfindlich. Auch Katzen passieren Missgeschicke und machen aus Versehen an die falsche Stelle.

Mit Geduld und Rücksicht auf das Wesen der Katzen lassen sich Katzen durchaus erziehen. Dabei sollte das Belohnen, also die positive Verstärkung, bei der Erziehung von Katzen im Vordergrund stehen.